Montag, 26. August 2013

MissMonday meets...Backpacking in Vietnam | Tipps und Tricks

Reiner Schedl  / pixelio.de
Mein Reisebegleiter und ich reisten 2011 fünf Wochen lang mit dem Rucksack durch Vietnam. Unsere Reise führte uns von Ho Chi Minh City bis nach Sapa. Auch einen kleinen Abstecher nach Hongkong haben wir zum Ende unseres Aufenthalts gemacht. 
Über die gesamte Reise hinweg habe ich Tagebuch geschrieben und meine Erfahrungen und Fotos über die letzen Wochen hinweg hier auf meinem Blog veröffentlicht. 


Wer an ausführlicheren Berichten interessiert ist oder gerade seine eigene Reise nach Vietnam plant, sollte also unbedingt die einzelnen Reiseberichte lesen!
Als Abschluss zu den Tagesberichten möchte ich nun unsere Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen noch in einem eigenen Beitrag zusammenfassen. 


Essen und Trinken


  • Eiswürfel: Im Restaurant sollten immer runde Eiswürfel mit einer Kuhle in der Mitte serviert werden. Diese werden industriell unter entsprechenden Hygienebestimmungen gefertigt.
  • Wasser sollte man am besten nur aus geschlossenen Flaschen trinken, da Leitungswasser dort keine Trinkwasserqualität hat.
  • Tipp für Unterwegs: Wer keine Wasserflaschen kaufen möchte, kann bei den Outdoor- und Reiseausstattern Trinksysteme kaufen, die im Rückenteil des Backpacks untergebracht werden können. Wir haben das Trinksystem in meinem Rucksack übrigens hauptsächlich dafür benutzt, um uns Wasser zum Zähneputzen aufzubereiten. Wer in günstigeren Unterkünften schläft, kann nicht immer auf gute Wasserqualität hoffen, daher haben wir uns regelmäßig Leitungswasser unter Zugabe von speziellen Wasserentkeimern (Tabletten) aufbereitet. 
  • Essen: Keine Angst vor Straßenständen! Auch wenn sie vom Aussehen her oft nach einer Magen-Darm-Infektion schreien - spätestens nach einigen Tagen in Vietnam sollte das jeder gesunde Magen vertragen. Und es gehört einfach dazu! Wer sich nich traut, kann aber auch mit Restaurants beginnen, in denen Einheimische essen. Die erkennt man gut daran, dass es dort keine übersetzte Speisekarte gibt.

Touren/Reisen


  • Wer beim Backpacking flexibel sein möchte, sollte nicht zu viele Touren vorab buchen. Wenn es einem gefällt, bleibt man und wenn nicht, dann eben nicht. Die Touren können so gut wie immer (Hauptsaison ausgenommen) spontan vor Ort gebucht werden. Als waschechter "ToDo- und Checklisten-Abhaker" habe ich das während unserer Rundreise sehr genossen. Wichtig ist, dass man einen groben Plan hat: Wo möchte man unbedingt hin und wie lange möchte man dort bleiben? Wenn man bis zum Abreisetag noch ein oder zwei Tage als Puffer einbaut, sollte nichts schief gehen.
  • Wer nach Vietnam fliegt, sollte über ein Stop-Over nachdenken. Viele Fluggesellschaften bieten für diese Kurzaufenthalte sogar vergünstigte Hotelpreise und Ausflüge vor Ort an. Wir haben auf dem Rückflug die Möglichkeit genutzt uns Hongkong anzusehen. Und es war nebenbei noch eine super Gelegenheit um sich langsam wieder mit der westlichen Zivilisation vertraut zu machen. 
  • Wer auf Beinfreiheit im Flugzeug ungern verzichten möchte, sollte den Flug möglichst früh buchen. Denn dann ist die Platzauswahl noch am größten. Hilfreich bei der Platzwahl kann die Seite www.seatguru.com sein. Dirt können Passagiere ihre Sitzplätze bewerten und alle anderen Reisenden profitieren davon. 
  • Bus- und Zugtickets können bequem im Touristenbüro, oftmals auch an der Hotelrezeption gekauft werden. Einfach fragen! 
  • Auch Tagesausflüge können oft direkt im Hotel, aber natürlich auch im Touristenbüro gebucht werden. 
  • So gut wie jedes Hotel hat einen PC mit Internetanschluss. Von dort aus kann man in Ruhe Hotelpreise online vergleichen und direkt buchen.
  • Beim Taxifahren in Großstädten sollte man drauf achten, dass die Fahrer einen nicht veräppeln, in dem sie einen riesigen Umweg fahren. Hier helfen schon oft die Karten in den Reiseführern oder man lässt sich vorher im Hotel sagen, wie weit es  ist.
  • Zugfahrten: Sehr bequem und ordentlich sind der Orient Express (wir reisten damit von Hanoi nach Lao Cai), sowie der Livitrans Express (Lao Cai - Hanoi). Beide male wurden die Tickets vom Hotel für uns gebucht.
  • In den Großstädten kann es, wie überall wo Tourismus herrscht, zu Taschendiebstählen kommen. Daher sollte man seine Sachen immer eng am Körper tragen. Auch wenn es uncool aussieht, kann eine Bauchtasche hilfreich rein. Ich habe damals einen Daypack gekauft, der beides vereint: Bauchtasche und Rucksack. Ich war mit dem Produkt sehr zufrieden. 
  • Sehr aufdringliche Verkäufer kann man mit Nachdruck wegschicken, sollte aber immer höflich bleiben und lächeln. 
  • Auf einem Elefanten reiten ist eine fantastische Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann. Aber es sollte dabei auch eine schmerzfreie Erfahrung für das Tier bleiben. Wer auf dem grauen Riesen reiten möchte, sollte darauf achten, dass zwischen Elefantenrücken und Sitz-Gestellt ausreichend Pufferung ist (dicke Decken, kein Metall). Außerdem sollten ausreichend Tiere zur Verfügung stehen, sodass nicht ein Tier alleine den ganzen Tag arbeiten muss. Wichtig ist auch, dass die Tiere Schatten und Wasser haben, dort wo sie angebunden sind.


Hotelempfehlungen

Mit diesen Hotels waren wir während unserer Reise in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis besonders zufrieden:


Kleidung


  • Vietnamesen tragen fast immer lange Kleidung. Auch wenn man sich denkt, dass man so noch mehr schwitzt, schützt das doch wirksam vor der mitunter starken Sonneneinstrahlung. Außerdem sollte man aus Respekt vor den kulturellen Gegebenheiten mindestens knielange Hosen/Röcke und T-Shirts mit Ärmeln tragen. Auch der Bikini sollte nicht zu knapp ausfallen. Ich habe mir damals eine kurze Surfershort geholt, die zu mindest den Hintern etwas verdeckt ;-)
  • Vietnam ist ein armes Land. Dicker Klunker hat bei einem Urlaub in diesem Land nichts am Handgelenk, Hals etc. zu suchen. Dabei geht es nicht darum, dass man Angst haben muss, dass es geklaut wird, sondern mehr um den moralischen Aspekt. Außerdem stört es sowieso nur und hinterlässt Spuren nach dem Sonnenbaden.
  • Schuhe: Auch wenn es super heiß war, habe ich meistens zu meinen festen Wanderschuhen gegriffen. Ein leichtes, knöchelhohens Paar war für mich optimal. Wer schnell umknickt, sollte zu einem Schuhe mit Schaft greifen. Mein Reisebegleiter hatte Jogging Schuhe, was auch geht. Aber bei dem vielen Regen in Sapa musster er dann auch leiden. Die Schuhfrage kann grundsätzlich knifflig werden. Wer in Sapa unterwegs ist oder im Nationalpark wandern möchte, der sollte richtige Wanderschuhe dabei haben. Für reine Städte Trips reicht leichteres Schuhwerk. Da man nie weiß durch welche Wässerchen man watet wurde mir beim Schuhakuf übrigens von offenen Trekking-Sandalen abgeraten. Ich habe mich dann für ein paar halb offene Ballerina/Mary Janes von Teva erwärmt. Ich finde sie absolut hässlich, aber sie waren ihr Geld wert. Auch wenn es schwer fällt über die Optik hinwegzusehen, so will man auf keinen Fall Probleme mit Blasen haben. Wer will schon auf einen traumhaften Ausflug wegen Blasen an den Füßen verzichten?! 
  • Kopfbedeckungen (Tücher, Kappen, Hüte) schützen vor zu viel Sonne, so bewahrt man sprichwörtlich einen kühlen Kopf. Die Vietnamesen tragen nicht umsonst ihren weltberühmten Nón lá.


Geld und Handeln


  • Einkaufen und Märkte: Preise sollten grundsätzlich verglichen werden und handeln lohnt sich (nur nicht übertreiben). Wir sind ein Mal total in die Falle getappt. Das anschließend wieder gerade zu biegen, wird schwierig. Auch die Umrechnerei kann schnell in die Irre führen. Daher lieber mit ausreichend Zeit und Geduld nach Souvenirs suchen. 
  • Bargeld: Bargeld ist wichtig in Vietnam. Daher stehen überall Geldautomaten herum. Wer nicht mit dicken Geldbündeln reisen will, greift besser zur Kreditkarte. Dabei sollte man beachten, dass keine Gebühren für das reine Abheben von Geld am Automaten anfallen. Was immer berechnet wird, sind die Gebühren für die Währungsumrechnung. Noch ein Hinweis: Viele Banken erheben eigenständig Gebühren für das Geldabheben. Das hat nichts mit der Kreditkarte an sich zu tun. Beispiel: 2.000.000 VDN haben uns am Automaten 20.000 VDN Bankgebühren gekostet. Hinzu kamen dann noch die Gebühren für die Währungsumrechnung der Kreditkartengesellschaft. 
  • Bitte nie das Trinkgeld vergessen. Wir hatten eine super nette Tour im Mekon Delta, ganz zu Beginn unserer Reise. Damals wussten wir nicht, dass man dem Guide noch zusätzlich Trinkgeld gibt. Dem Touranbieter hat er dann später nur schlechtes über uns erzählt. Zum Glück hatte sich das ganze später noch aufgeklärt.
  • Hier ein paar Preise, an denen man sich gut orientieren kann:
    • Abendessen (zwei Personen): ca. 350.000 VND = 12 €
    • Mittagessen (zwei Personen): ca. 150.000 - 200.000 VND = 5 €
    • Flug Ho Chi Minh - Buan Mhe Thout: 2.000.000 VND = 70 €
    • Busticket Buon Ma Thout - Nha Trang: 120.000 VND = 4,20 €
    • Busticket (einfache Fahrt innerorts, Nha Trang): 4.000 VND = 0,14 €
    • Taxi Hoi An - Hue (inkl. Zwischenstopps): 55$ = 40 €
    • Fähre Cát Bà - Hanoi: 210.000 VND = 7,40 
    • 2-Tages-Tour Mekong Delta: 9.600.000 VND = 340 €
    • Schnorchel-Ausflug (über Nha Trang Tourist): 16 $ = 11 € 
    • Eintritt Cham-Ruinen, Nha Trang: 16.000 VND = 0,56 €
    • Eintritt Kaiserstadt, Hue: 55.000 VND = 1,90 €
    • "Thang Long Water Puppet Theater", Hanoi: 100.000 VND = 3,50 €
    • Spa Pediküre (60 Minuten): 270.000 VND = 9,50 €
    • Kleid aus Seide: 850.000 VND = 30 €
    • Seidenschlafsack: 80.000 VND = 2,80 €
    • Regencape: 10.000 VND = 0,35 €
    • Magentabletten: 45.000 VND = 1,60 €


Gesundheit

  • Vor der Abreise sollte der Impfausweis gecheckt werden. Die Grundimpfungen sollten vorhanden sein. Wer sich gerne im Dickicht herum treibt, der sollte auf eine Tollwut-Impfung nicht verzichten. Ansonsten kennen sich die Hausärzte gut aus und geben Empfehlungen. Wer sich online informieren möchte, findet hier weitere Hinweise. In manchen Fällen werden Impfungen sogar von der Krankenkasse bezahlt.
  • Reiseapotheken gibt es in den meisten Apotheken (auch online) fertig zu kaufen. Tipps für die eigene Zusammenstellung findet man ebenfalls online.
  • Blasenpflaster und Anti-Blasengel sollten übrigens neben einer gut sortierten Reiseapotheke auch nicht fehlen.
  • Mückenschutz: Soffell gibt es für wenig Geld in jeder Apotheke vor Ort, also lass das Autan zu Hause. Darüber lachen die Mücken dort sowieso nur ;-)

Weitere Helferlein und Tipps

  • Reiseführer: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Aber im Falle der Reiseführer sollte man sich nicht auf ein Exemplar festlegen. Je mehr Reiseführer man liest, desto mehr Tipps erhält man. Und auch das Kartenmaterial ist unterschiedlich.
  • Dieses Vietnam Forum hat uns damals bei der Planung sehr geholfen: www.forum-vietnam.de 
  • Diese Seiten könnten ebenfalls hilfreich sein: 
  • Stromadapter nicht vergessen! Gibt es zum Beispiel hier.
  • Wer schon mal als Rucksack-Tourist unterwegs war weiß den Platz im Rucksack zu schätzen. Vorallem, wenn am Ende noch Souvenirs untergebracht werden sollen. Also: Lieber weniger Packen und mehr Waschen. Handwaschgel gibt es in kleinen Tuben in jeder Drogerie. Wer dann noch eine Wäscheleine einpackt ist hervorragend gerüstet. Etwas bessere Hotels bieten aber auch oftmals Wäscheservice. Hier ist aber Vorsicht geboten: Eins meiner Oberteile war ziemlich verfärbt und meine Sporthose durch's Bügeln versaut (Polyester sollte man halt nicht bügeln...). 
  • Super praktisch und platzsparend: Spezielle Outdoor-Handtücher im Miniformat. 
  • Wem am Ende der Reise, wie auch mir, dann doch der Platz ausgeht, der kann auf einem Markt oder im Geschäft günstig einen kleinen Handgepäck-Trolley oder eine Tasche kaufen. So muss man das zusätzliche Gepäck nicht die ganze Zeit mit sich herum tragen.
  • Wem seine Urlaubsfotos lieb sind und wer zusätzlich noch Geld und den Platz für Speicherkarten sparen möchte, kann im Hotel oder Internetshop die Bilder in seiner Cloud oder bei anderen Online Storages (z.B. mydrive.ch) hochladen. So geht auf jeden Fall keine Erinnerung durch Diebstahl oder Schaden verloren. 
  • Wifi gibt es in Vietnam an jeder Ecke kostenlos, Facebook ist jedoch in Vietnam (eigentlich) gesperrt.
  • Die Schneidereien in Hoi An gehören alle zu größeren Ketten. Nach außen sind es schöne, kleine Ladengeschäfte. Die Kleidung wird allerdings nachts in großen Hallen durch Näherinnen hergestellt. Die Verkäuferinnen stellen im Verkaufsgespräch gerne konkrete Fragen wie "In welchem Hotel schlaft ihr?" oder "Wie lange seid ihr vor Ort?". Entsprechend eurer Antwort variieren dann Preis und Qualität der Ware. Denn, wer in einem teuren Hotel schläft, der bezahlt auch gerne mehr. Wer direkt wieder abreist, kann nicht mehr reklamieren. 
  • Echte Seide erkennt man daran, dass sie kokelt und nicht brennt. Lasst euch also ein Stück Reststoff geben und testet, bevor ihr ein Kleidungsstück aus Seide kauft. 
  • Damit wir uns untereinander erreichen können und auch mal telefonisch ein Hotel oder eine Reise buchen können, haben wir uns vor Ort PrePaid Mobilfunkkarten (z.B. von Viettel Mobile) gekauft.

Das war's. Ich hoffe, es waren einige hilfreiche Tipps dabei - auch für Leser die in anderen Ländern mit ihrem Rucksack unterwegs sind. Wer noch weitere Tipps hat, darf sie sehr gerne in einem Kommentar hier lassen.

Also, bis zur nächsten Reise!

Donnerstag, 22. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (17)

01.09. "Back"-Packing - Die Heimkehr

 

Hongkongs Straßen
Den letzten Tag starteten wir ganz entspannt. Nachdem alles gepackt war und wir ausgecheckt hatten, gaben wir unser Gepäck am City Check-In ab.

Auf der Suche nach ein paar Schuhen, die ich am Vortag entdeckt hatte, landeten wir irgendwie im falschen Shopping Center. Natürlich fand mein Reisebegleiter auf Anhieb coole Klamotten. Ich hingegen gab nach dem ca. 400sten Geschäft auf. Denn, nachdem wir den Schuhladen endlich gefunden hatte, gab es meine Schuhgröße nicht mehr. 


Dafür erhielt ich von einer super süßen Verkäuferin ein Kompliment für meinen Schal. Was meine Laune in Anbetracht der Tatsache, dass es sich dabei um eine blaue Baumwolldecke aus einem Flugzeuge handelte, doppelt erhellte.



Nach der ganzen Lauferei machten wir in einem hübschen Park um die Ecke Pause und nutzten die Zeit zum Lesen und Entspannen. Da wir beide ziemlich kaputt und kränklich waren ging es früher als geplant zurück ins Hotel um zu Duschen. Das Hotel hatte uns netterweise erlaubt, die Duschen des Fitness-Bereichs zu nutzen, da wir ja bereits ausgecheckt hatten.

Das Abendessen gab es, n
ach einem Marathon durch den riesigen Flughafen, mal wieder beim Restaurant zur goldenen Schwalbe. Und dann stiegen wir auch schon in unseren Flieger Richtung Heimat. Die Zeit war so viel schneller vergangen als gedacht. Und nachdem wir das Heimweh überwunden und uns an die asiatische Kultur gewöhnt hatten, wollten wir (eigentlich) gar nicht mehr zurück...

Zu Hause


Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis ich begriffen hatte, dass ich wieder "zu Hause" war. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich im Sonnenschein auf der Terasse im Garten meiner Eltern saß und mich langsam an Gedaken wie "Autofahren" und "Haushalt organisieren" gewöhnen musste...


The End!



Dienstag, 20. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (16)


30.08. Bye bye Vietnam - Hello China


Staßenbahnen in Hongkong
Pünktlich um 8 Uhr wurden wir von unserem Shuttle am Hotel abgeholt. Die ganze Crew winkte uns bei der Abfahrt. Der Abschied war ungelogen wie aus einem kitschigen Roman. Bis mein Reisebegleiter keine 20 Meter vom Hotel entfernt merkte, dass er den Zimmerschlüsel noch einstecken hatte...

Der Flug nach Hongkong ging super schnell vorbei - ganz im Gegenteil zu der Wartezeit in der "Immigration"-Schlange. Man hätte denken können, dass ein Schalter die Passagiere von 10 Flugzeugen abfertigt. 

Als wir dann nach gefühlten Ewigkeit endlich durch die Kontrolle waren und unser Gepäck holen wollten, war das Band leer! Recht panisch liefen wir zwischen Gepäckband und -Info hin und her, suchten und fragten uns beim Personal durch. Leider ohne Erfolg. 

Verrückte Architektur
Wenig zuversichtlich schickte man uns zum Hotel und versprach sich zu melden, sobald man die Rucksäcke fände.

Mit dem Flughafenshuttle konnten wir fast bis vor die Tür des YMCA fahren. Lediglich ein Umstieg von Bahn auf Bus war notwendig. Der erste Eindruck vom Hotel war...westlich :-) Die Eingangshalle ist ziemlich groß und es riecht, wie im Reiseführer versprochen, nach Schwimmbad. Die Zimmer kann man ungefähr mit dem Standard der deutschen NH Hotels vergleichen. Eine weiche Matraze, Obst und Tee auf dem Zimmer und eine einmalige Aussicht auf den Hafen - so lässt es sich leben!






Hongkong in der Dämmerung
Während dem ersten Stadtbummel überlegten wir die ganze Zeit über was wir ohne Gepäck machen würden. Wir entschieden uns schließlich dazu weiter abzuwarten. Nach einem äußerst deliziösen Abendessen beim Restaurant zur goldenen Schwalbe (aka. MC Donalds) packte uns die Neugier und wir liefen zurück zum Hotel um nachzusehen, ob das Gepäck mittlerweile angekommen war. Statt Gepäck gab es dann vom Zimmer aus einen herrlichen Blick auf die tägliche Laser-Show im Hafen. Mit einer frisch aufgebrühten Tasse Tee und einer saftigen Orange kauerten wir uns in unsere Sessel vorm Fenster. Da wir den Radiosender nicht fanden, der die passende Musik zur Show spielte, war die Vorstellung etwas fade - aber der Tee war gut. 

Da wir nichts mit uns anzufangen wussten drehten wir anschließend noch eine Runde durch die Stadt. Gegen 22 Uhr waren wir dann zurück im Hotel. Unser Gepäck war allerdings immer noch nicht angekommen! Beim Stadtbummel waren wir noch optimistisch gewesen, dass das Gepäck rechtzeitig auftauchen würde und kauften daher keine neue Kleidung. Jetzt fingen wir allerdings langsam an, an einer Überlebensstrategie zu basteln. Noch während ich meine Sachen in der Badewanne wusch um sie anschließend mit dem Fön zu trocken, klopfte es an der Tür. Die Rücksäcke! Den Freudentanz hätte man aufnehmen sollen :-p Ich glaube es gibt sogar ein Foto von mir auf dem ich meinen Rucksack "anbete".

31.08. Hongkong Island


Blick vom Viktorias-Peak
Nach unserem kontinentalen Frühstück (woohoo, was für ein Luxus!) fuhren wir mit der MTR nach Hongkong Island. Vorbei an zahllosen Hochhäusern mit Edelboutiquen, riesigen Shoppingcentern und eigenartig konstruierten Gebäuden führte uns unser Weg schließlich mit der Peak-Tram hoch zum Viktorias-Peak. Zu sehen gab es dann aber dank Smog nicht all zu viel.

Auf dem Weg zu der berühmten 800 Meter langen Rolltreppe, dem "Central Escalator", liefen wir durch SoHo und anschließend nach China Town. 

Rundweg am Viktorias-Peak







Mit einer der lustigen Doppeldeckerbahnen fuhren wir dann bis Causeway Bay. Nach einem kurzen Abstecher zu Bathing Apes (japan. Bekleidungsgeschäft) liefen wir zum Times Square. Das Shopping Center war zwar groß, hatte für meine (Einkommens-)Verhältnisse aber leider nichts zu bieten. 

Total geschafft von dem vielen Laufen genoss ich die Lasershow an diesem Abend wieder vom Zimmer aus, diesmal sogar mit Musik. Und natürlich mit Tee.


to be continued...


Donnerstag, 15. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (15)

27.-28.08. Ahoi Hanoi

 

Lenin Statue beim Ho Chi Minh Mausoleum

Mit dem Speedboot düsten wir nach Hai-Phong und von dort mit dem Bus weiter nach Hanoi. Wir waren knapp 5 Stunden unterwegs. 

Während der Fahrt wurde ich mal wieder Augenzeuge der von mir so getauften "Keks-Erziehung". Ich beobachtete wie eine kleine vietnamesische Mutter versuchte ihr übergewichtiges, freches Kind mit Keksen ruhig zu stellen (daher Keks-Erziehung). Das klappte natürlich nicht, denn das Kind hatte offensichtlich schon längst begriffen was es tun musste, um mehr Kekse zu bekommen. Und so schrie es vor sich hin und hopste wild auf dem Sitz herum - die gesamte Fahrt über. 

Im Hotel in Hanoi wurden wir bereits freudig erwartet. Mittlerweile kannten wir dort so gut wie alle Mitarbeiter. Es war fast, wie nach Hause kommen. 

Der nächste Tag begann damit die Unmengen an Fotos von den Kameras im Netz zu sichern. Ich hatte mir eine Internetseite für online Speicher rausgesucht und konnte nun regelmäßig Bilder aussortieren und die Speicherkarte leeren.

Gegen Mittag waren wir dann bereit für unsere nächste Mission: Souvenirkauf. Wir hatten es bis zum Schluss der Reise aufgehoben und jetzt waren wir fällig. Zunächst waren wir eher erfolglos unterwegs, doch pünktlich zum abendlichen Zwischenstopp in einem kleinen Restaurant hatten wir unsere Listen so gut wie abgearbeitet. 


29.08.  Wellness

 

Wasserpuppentheater Hanoi
Was gibt es schöneres, als nach wochenlangem laufen und wandern die Füße im Spa verwöhnen zu lassen? Nichts. Und genau deswegen buchte ich mir eine ausgedehnte Fußbehandlung in einem Spa in Hanoi. 

Bis zu meinem Termin am Mittag waren wir damit beschäftigt die letzten Souvenirs zu kaufen und uns mit Soffell (Anti-Mücken-Mittel) einzudecken. 


Da wir anschließend noch Zeit hatten, fuhren wir mit einem Fahrradtaxi zum Literaturtempel. Überraschung, es war ein Tempel wie die vielen anderen auch und daher schnell besichtigt. 

Da es dann immer noch Zeit tot zu schlagen gab, entschieden wir uns zu Fuß einige Sightseeing-Punkte abzuklappern, die uns in erster Linie nicht so sehr interessiert hatten. 

Und dann war es soweit: In wunderschönem Ambiente wurde ich nett empfangen. Über einen Weg aus weißen Kieselsteinen und großen Schieferplatten führte man mich ins nächste Stockwerk und ich wurde in einem bequemen Sessel platziert. Der Raum war mit schönem dunklen Holz eingerichtet und mit sanftem Licht indirekt beleuchtet. Die Behandlung begann mit einem Fußbad und einer Armmassage. Weiter ging es mit einem Fußpeeling und der Pediküre. Als nächstes wurden meine Füße in heißes Paraffin getunkt in Zellophanfolie und Handtücher gewickelt. Nach einer kurzen Relaxphase wurden Folie und Paraffin entfernt und ich erhielt eine herrliche Fußmassage. Zuletzt gab es noch Farbe auf die Fußnägel und eine kurze Rückenmassage. Herrlich!

Am abend hatten wir Tickets im Wasserpuppten Theater reserviert. Das gehört schließlich zu einem richtigen Vietnamurlaub dazu (laut Reiseführer). Die Vorstellung war ziemlich kitschig, aber irgendwie trotzdem schön. Es wurde live gesungen und musiziert und dazu die Puppen im Wasser bewegt. Und das sogar mit special effects :-p (siehe Foto).

Anschließend ging es noch zu einem verspäteten Abendessen ins "New day". Schade, dass wir es erst am letzten Tag entdeckt hatten. Das Essen war lecker und günstig und der Service sehr freundlich.

to be continued...

 

Dienstag, 13. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (14)

25.08. Über Stock und Stein


Nachdem wir heute mal etwas länger geschlafen hatten, starteten wir gegen 13 Uhr auf zwei Mopeds in den Nationalpark. 


Eingang zur Lazarett-Höhle Hang Quan Y
Der erste Stopp war eine Art Krankenhaus im Berg. Hier wurden während der Krieges (65-75) etliche Vietnamesen behandelt. Das Fort bestand aus 3 Etagen und hatte sogar einen Pool und Kinosaal. Und das alles eingelassen in den Fels des Berges. 

Mitterweile lebten dort nur noch Ratten. Und dank unserem Guide nach diesem Besuch eine weniger o.O

Für den zweiten Stopp war eine Wanderung auf den höchsten Berg der Insel geplant. Der Guide konnte zwar kaum ein Wort Englisch, war aber dafür umso mehr um unser Wohl besorgt. Bedingt durch meine Erkältung kam mir der Aufstieg ungefähr wie eine Wanderung auf den Kilimandscharo vor. 




Diesen Ausblick konnte ich nur auf dem Foto genießen
Die ersten Höhen-Meter erklommen wir über eine Treppe, anschließend ging es auf einem matschigen Trampelpfad weiter. Unterwegs wurde mir immer wieder zugefächert und gezeigt wohin ich treten solle. Während ich wie ein keuchender Käfer umherkroch, marschierte mein Reisebegleiter leichtfüßig vorneweg. Auf halber Strecke wurden uns dann sogar unsere Beine mit einem Balsam (wahrscheinlich Tigerbalsam) eingerieben. 

Aufgrund der Sprachbarriere wussten wir zwar nicht wofür, aber geschadet hat es rückwirkend betrachtet nicht. Kurz vor dem Gipfel ging mir dann endgültig die Puste auf. Irgendwie hatte ich es auch noch geschafft mir das Knie aufzuschlagen und so wartete ich brav auf einem Stein während der Guide und mein Reisebegleiter die letzten Meter allein meisterten. 

Bildunterschrift hinzufügen
Man sollte meinen der Rückweg wäre einfacher gewesen. Aber Urwald-Klima und rutschige Wege machten auf den Abstieg nicht minder anstrengend. Vorallem die klapprigen, rostigen Metallbrücken, die vom bloßen ansehen zu zerbrechen schienen, waren ein Abenteuer. Irgendwie schafften wir es heile zurück zu den Mopeds, auf denen dann der entspannte Teil des Ausflugs folgte. 


Von unseren Fahrern wurden wir noch auf der Insel hin und her gefahren und zuletzt direkt am Hotel abgeladen. 

Nach einer erfrischenden Dusche und kurzer Relax-Pause brachen wir zum Abendessen auf. Da wir uns einig waren, dass wir oft genug hintereinander im "Bamboo" gegessen hatte, probierten wir eine Pizzeria aus. Dumme Idee! Als die Mikrowelle angeworfen wurde, dämmerte es uns. Und das, was uns dann serviert wurde, sah eher wie der Versuch eines 4-Jährigen aus, nicht wie eine Pizza. Da auch das Eis in den Getränken nicht so frisch war, bezahlten wir und gingen ins good old Bamboo.

Insider Tipp: Eiswürfel sollten in Restaurants immer rund sein und ein Loch in der Mitte haben. Das ist ein Hinweis darauf, dass sie aus frischem Wasser und nicht aus Flusswasser oder unhygienischem Leitungswasser hergestellt wurden.



26.08.  Strandgeschichten

 

Wassertemperaturen wie in der Badewanne
Für heute stand ein entspannter Strandbesuch auf dem Plan. Die Strände in Cát Bà sind nummeriert und so machten wir uns auf um Strand Nr. 2 zu erkunden. Bei Flut ist dieser durch einen hervorragenden Felsen von Strand 1 abgetrennt und so mussten wir ein Stück durchs Wasser waten. 

Da der Abschnitt relativ leer war, wirkte die Umgebung sehr idyllisch. Wie eine Bucht, eingekesselt von den grün bewachsenen Felsen. 

Direkt hinterm Strand war ein Bungalow Resort. Bis auf das Restaurant schien es allerdings ungenutzt. Die Holzbungalows waren auf einem schön gestalteten, bunt bepflanzten Gelände verteilt. Sollte das Resort noch aktiv sein, auf jeden Fall eine Empfehlung! 

Das Meerwasser war wie immer Badewannen warm. Die Zeit verging zur Abwechslung mal nicht wie im Flug und so war der Aufenthalt dort wie ein Urlaub im Urlaub. Gegen Abend machten wir uns dann zum letzten mal auf den Weg ins "Bamboo".

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es wirklich an diesem Abend war, aber mein Reisebegleiter hatte im Bamboo ein Mal Fisch bestellt. Als ein Junge kurz nach der Bestellung auf seinem Moped davon fuhr, dachten wir uns noch nichts dabei. Als man uns nach seiner Rückkehr eine zappelnde Tüte direkt an den Tisch brachte, war klar, dass der bestellte Fisch fangfrisch auf dem Markt um die Ecke eingekauft worden war. Mit seiner allerletzten Kraft schaffte der kleine Racker es sogar kurz vor der Küche noch aus der Tüte. Die Wirtin war dann aber doch schneller und so wurde mein Reisebegleiter wenig später der wahrscheinlich frischeste Fisch seines Lebens serviert *yummy*


to be continued...

Sonntag, 11. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (13)

23.08. Reif für die Insel: Cát Bà



Hafen von Cát Bà Stadt
Der Tag begann mit Regen und einem langen Aufenthalt auf dem Transferboot. Obwohl wir tagszuvor dieselbe Strecke gefahren waren, zog sich die Fahrt wie Kaugummi. Die Neuankömmlinge auf der Dschunke waren ebenfalls an Board. Sie wurden mitsamt den Kajaks an einer der vielen Felsinseln zurück gelassen. Für uns ging es weiter, vorbei an ein paar schwimmenden Dörfern, in Richtung Cát Bà. 


Dort angekommen brachte uns ein Bus nach Cát Bà Stadt, oder eher Cát Bà Dorf ;-) Die wenigen Straßen hatten wir schnell durchquert und somit auch ohne großen Umweg unser Hotel entdeckt. Obwohl wir wie immer die günstigste Zimmerkategorie gebucht hatten, kamen wir in den Genuss eines Raumes mit fantastischem Meerblicks. Da sich bei mir leider so etwas wie eine Erkältung ankündigte, blieb ich sicherheitshalber im Bett, während mein Reisebegleiter am Nachmittag den ersten Strand erkundete.

24.08. Die Geschichte von Spaß und seinen Folgen

 

Bucht bei Cát Bà
Während unseres Aufenthaltes in der Halong Bucht war ich auf die gloreiche Idee gekommen, vom oberen Deck des Ausflugsbootes zu springen. Beim Eintauchen wurde mir dann eine gratis Nasenspülung verpasst. Was sich nach dem Sprung in Allergie-ähnlichen Beschwerden zeigte, fühlte sich an meinem ersten Morgen auf Cát Bà mehr wie eine waschechte Erkältung an. 


Somit blieb ich weiter im Bett und mein Reisebegleiter durfte wieder alleine losziehen. Ich verbrachte den gesamten Tag damit "Fashion TV" zu schauen und via iPod im Internet zu surfen. Die beiden Highlights des Tages waren für mich das Mittag- und Abendessen. Da es im "Bamboo" am Abend zuvor fantastisch geschmeckt hatte, ging es zum Lunch wieder dorthin. Diesmal gab es vietnamesische Nudelnd mit vieeel Knoblauch (soll ja gesund sein), Tomaten und Spinat und dazu einen herrlich erfrischenden "Lemon Juice". Tja, und da wir so herrlich einfallsreich waren, landeten wir auch zum Abendessen wieder im Bamboo. Und man hat mir bereits verkündet, dass es vor der Abreise noch mal dorthin gehen soll. Wir waren ja so spontan :-p  

to be continued...

 

Donnerstag, 8. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (12)


21.08. Ahoi Matrosen!


Unsere Dschunke
Die Fahrt nach Halong dauerte 3,5 Stunden. Vom Hafen aus wurden wir mit einem Boot zu unserer Dschunke gefahren. An Bord gab es dann leckeres Mittagessen und die Zimmer wurden verteilt. Leider hatte der Reiseveranstalter für uns ein falsches Zimmer vorgesehen (Doppelbett statt zwei getrennter Betten). Aus Platzgründen bekamen wir daher nur noch das Crew Zimmer neben dem Maschinen Raum :-/


Hang Sung Sot Höhle
Am Nachmittag wurden wir zu einer kleinen, bei Touristen sehr beliebten Höhle gebracht (Hang Sung Sot Höhle). Im Entenmarsch wanderten wir also durch die bunt ausgeleuchteten Gänge. Nicht der schönste Ausflug unserer Reise, aber die Höhle war trotzdem imposant. Auch wenn der Spot total überlaufen war, gab es doch einiges zu sehen. Vom Podest am Höhlenausgang aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die umliegenden Felsinseln.


Nächster Programmpunkt war Kajak fahren. Ich glaube wir haben uns total dämlich angestellt. Einer von uns beiden hat immer einseitig zu stark gepaddelt, somit fuhren wir die meiste Zeit in Schlagenlinien um die Felsen herum und waren nur am Korrigieren der Paddelrichtung ^^ Entsprechend anstrengend war das ganze dann auch..
 


Halong Bucht
Nach unserer Rückkehr zur Dschunke wurden wir mit einer Fruit-Party überrascht. So konnten wir uns bei untergehender Sonne und frischem Obst vom Ausflug erholen. Das Abendessen war dann auch noch eine angenehme Überraschung. Highlight waren die an einer Vase darpierten Garnelen, die mit Blumen aus geschnitztem Gemüse serviert wurden. Und da unser Tischnachbar Geburtstag hatte, gab es zum Essen sogar ein Glas Rotwein.  

Generell war an Board "Klasse" angesagt: Gespeist wurde mit westlichem Besteck, weißen Tischtüchern und leiser Hintergrundmusik.

Den restlichen Abend saßen wir dann zu Cocktails in unserer Tischrunde aus Australiern und Spaniern zusammen und diskutierten über das Top Thema "Wirtschaftskrise".



22.08. Ein Tag voller Überraschungen


Verkäuferinnen pendeln zwischen den Dschunken
Am nächsten Morgen ging es mal wieder früh los. Die Bootsbesatzung wurde auf zwei Ausflugsboote verteilt, da aufgrund der Abreisenden unterschiedliche Programme geplant waren. Wir fuhren zunächst mit 11 Mann los, teilten uns in der Nähe des Cat-Ba-Nationalparks aber erneut in zwei Gruppen. 

Nur zwei weitere Personen, zwei spanische Jungs, begleiteten uns. 


Wir stiegen erneut auf Kajaks um. Diesmal allerdings auf Kajak-Einer, sonst wären wir wahrscheinlich zwei Stunden im Kreis gepaddelt xD  Vorbei an den wunderschönen Felsbergen ging es ca. 2 Stunden lang übers Meer. 


Affen in freier Wildbahn
Der Guide brachte uns zu einem Bereich im Nationalpark, der für Besucher eigentlich gesperrt ist. Grund für diesen kleinen Gesetzesverstoß war der Besuch bei unseren Vorfahren. Auf einem der Felsen wohnten nämlich Affen, die sich offensichtlich über unseren Besuch freuten. Neugierig kamen sie Stück für Stück näher und musterten uns argwönisch. Ich fand es total aufregend Affen in freier Wildbahn zu sehen - und sie fanden es offensichtlich auch sehr spannend, Menschen in freier Wildbahn zu beobachten.  

Um ein bisschen durchzuatmen machten wir an einem Felsen Halt. Mitten im Ozean an einer der kleinen Felsinseln hatte sich durch den niedrigen Wasserstand ein richtig schöner Sandstrand gebildet, an dem wir nun Muscheln sammeln und im Badewannen warmen Wasser schwimmen konnten. Ein Traum!



Zum Mittagessen gingen wir fünf dann wieder an Board. Nachdem wir uns die Bäuche mit Pommes und Meeresfrüchten vollgestopft hatten, war Zeit für eine ausgiebige Siesta. Frisch gestärkt und ausgeschlafen ging es dann wieder mit den Kajaks auf Erkundungstour.

Verkauft wird alles, was das (westliche) Herz begehrt
Mit viel Glück hätten wir laut unserem Guide Wild sehen können, aber das ließ sich leider nicht blicken. Dafür hörten wir die Hufe über die Felsen trappeln. Ich frage mich bis heute, wie es die Viecher auf einen winzigen Felsen mitten im Meer geschafft haben... Statt Wild haben wir dann aber noch ein riesiges schwarzes Eichhörnchen entdeckt. Dagegen sehen die deutschen Eichhörnchen alt aus.




Schwimmendes Dorf
Durch Höhlen, in denen Fledermäuse eine gruselige Stimmung verbreiteten, paddelten wir zurück zum Boot. Auf dem Rückweg zurück zur Dschunke stoppten wir noch bei einem schwimmenden Dorf. Man muss sich das mal vorstellen: Ungefähr 600 Einwohner leben dort an 365 Tagen im Jahr. Es gibt eine schwimmende Grundschule, aber das wars dann auch schon. Nur zum Kauf von Lebensmitteln fahren ab und zu einige der Bewohner ans Festland. 


Sonnenuntergang in der Halong Bucht
Nach der Erfahrung am Vorabend waren wir sehr auf das Abendessen gespannt. Allerdings umsonst. Wir vier Langzeitgäste wurden mitten im Restaurant an einen separaten Tisch verfrachtet. Und während die Neuankömmlinge die Sträuße aus geschnitzem Gemüse erhielten, die auch uns am Vortag serviert worden waren, bekamen wir Frittiertes vorgesetzt. Wir nahmen es mit Humor und nannten es unser "Kick-Ass-Dinner".

Ergo: Es bleibt wohl selten jemand zwei Nächte auf einer Dschunke :-p

to be continued...





Dienstag, 6. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (11)

19.08. Nass, nasser, wir

 

Berglandschaft bei Sapa
Es hatte die ganze Nacht geregnet und leider sollte es auch den ganzen Vormitag noch so weiter gehen. Zu Pancakes und Bananen wurde dann diskutiert, welche Route wir laufen würden. Zum Glück fiel die Wahl auf die "einfache" Strecke, die dann doch nicht ganz so einfach war. Nach einer längeren Verabschiedungsprozedur und diversen Gruppenfotos ging es über matschige, enge Wege auf zu den nächsten Sehenswürdigkeiten. 

Der deutsch sprechende Guide hatte uns Bambus-Wanderstöcke geschnitzt und so lief ich die ersten Minuten Regenschirm, Wanderstock und Wasserflasche balancierend durch den Regen bis wir an einen kleinen Laden kamen, der Regencapes verkaufte. Eine sehr gute Investition wie sich noch heraus stellte. Mein Gesicht wurde trotzdem patsch nass, aber so konnte ich wenigstens besser über die glitschigen Steine balancieren, die als Brücke über die durch den Regen überfluteten Wege dienten. 

Durch den Regen verursachte Wasserfälle
Über die Straßen ergossen sich mittlerweile schon eigene Wasserfälle. Eine französische Leidensgenossing gab den Kampf gegen die Wassermassen irgendwann auf und maschierte schnur stracks durch den kniehohen Wasserstrom hindurch. Mein Reisebegleiter hatte sich aus Plastiktüten Capes für seine Schuhe gebastelt, aber spätestens an dieser Stelle versagte auch diese gar nicht mal so schlechte Erfindung. Der Regen hatte aber auch seine guten Seiten, denn der Wasserfall, der zu dieser Jahreszeit normalerweise recht wenig Wasser enthielt, war nun von ordentlicher Größe. 

Über eine der vielen wackeligen Hängebrücken ging es dann auch schon Richtung Mittagessen. Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Kleinbus zurück nach Sapa. Unterwegs waren wir beinahe noch Augenzeugen eines tragischen Unfalls geworden. Es stellte sich aber dann heraus, dass der Vietnamese blos gestürzt war, weil er total betrunken Roller gefahren war... Don't drink and drive!



Kleines Bergdorf
Nachdem sich die Gruppe in Sapa nach und nach aufgelöst hatte, saßen wir nach einer sehr angenehmen Dusche noch mit einigen Spaniern im Café und warteten auf unseren Transfer zum Bahnhof. In Lao Cai gab es dann noch Abendessen. Mittleweile waren nur noch zwei Spanier und wir übrig. Die beiden verabschiedeten wir dann endgültig in Hanoi am nächsten Morgen, als wir uns am Bahnhof doch noch mal über den Weg liefen. 

Unser Zug kam natürlich zu spät und es gab ein ziemliches Gedränge. Trotz der 5 Dollar Aufpreis waren die Betten leider nicht sehr bequem, wir hatten jedoch unheimlich süße "Zimmer"-Nachbarn. Ein französische Papa reiste scheinbar allein mit seinem ca. 8-jährigen Sprössling. Die beiden gingen so liebevoll mit einander um. Ich hätte den Kleinen fressen können, als er zu seinem Papa  immer wieder "Gute Nacht" und "Hab dich lieb" auf französisch sagte, wobei er sich mit seinem Teddy in die Matratze kuschelte. 


 20.08. Prognose mit Hindernissen


Nach einem späten Frühstück war klar, dass wir den Tag im Hotel verbringen würden. So müde von der unterbrochenen Nacht und gequält vom Muskelkater hätten mich keine 10 Elefanten zum Sightseeing bewegt. Somit verbrachten wir den Mittag mit dem Beantworten von E-Mails und Hochladen von Fotos, sahen uns ein paar Musik-Videos auf MTV China an und lagen faul herum. Bis mein Reisebegleiter aufgrund seines geschwollenen Auges meinte, er wolle zum Arzt. Denn: Wäre es eine Bindehautentzündung gewesen, hätte dringend Handlungsbedarf bestanden.

Let the journy begin...

Auf dem Weg zu Krankenhaus Nr. 1 (ja eine Nummerierung macht an dieser Stelle Sinn) fuhr der Taxifahrer so viele Umwege, dass aus der 4 km Strecke ca. 6-8 km laut Taxameter wurden. Zum Glück hatten wir es bemerkt und den Fahrer darauf hingewiesen, woraufhin wir glücklicherweise nicht den Preis lt. Taxameter zahlen mussten. Im Krankenhaus Nr. 1 angekommen wurden dann brav die Anmeldebögen ausgefüllt. Uns sollte nach Auskunft des Empfangs ein Augen-Spezialisten treffen, jedoch stellte sich schnell heraus, dass es doch nur ein Arzt der Notaufnahme war. Da er sich scheinbar nicht sicher war, was er tun soll, schickte er uns zu einer 2 km entfernten privaten Augenklinik.

Taxi Nr. 2 brachte uns dann ohne Umweg dorthin. Leider war die Klinik bereits geschlossen. Weshalb uns Krankenhaus 1 dahin geschickt hatte, konnte uns der Herr am Emfpang nach telefonischer Rückfrage auch nicht sagen. Er empfahl uns aber dann Krankenhaus Nr. 3. Laut Reiseführer sollte dies gar nicht weit weg sein, also ging mein Reisebegleiter voraus und ich trottete, vom Muskelkater gequält, hinterher. Es dauerte eine Weile bis wir feststellten, dass wir die ganze Zeit in die falsche Richtung gelaufen waren. Also hielten wir Taxi Nr. 3 an um zu Krankenhaus Nr. 3 zu gelangen. Der Taxifahrer fand es nicht gleich und so mussten wir wieder zu Fuß suchen. Dies mal mit dem Ergebnis, dass Krankenhaus Nr. 3 umgezogen sei.

An dieser Stelle war es dann dank fortgeschrittener Uhrzeit, Muskelkater und Hunger aus mit meiner Geduld. Obwohl er noch ein viertes Krankenhaus aus dem Reiseführer gesucht hatte, fuhren wir nach längerer Diskussion mit Taxi Nr. 4 zurück zum Hotel. Von dort aus ging es schnur stracks ins Restaurant. Nach ein paar Schlücken vom frischen Saft ging es dann auch mit der Stimmung wieder bergauf.

Die Rückfrage bei "Dr. Google" im Hotel ergab dann, dass es sich wohl doch nur um eine Reizung aufgrund der Klimaanlagen handeln könnte. So also der Weg vom Verdacht einer akuten Bindehautentzündung zu einem gereitzten Auge. Schade, dass das nicht bereits der Arzt im ersten Krankenhaus diagnostizieren konnte!


to be continued...



Donnerstag, 1. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (10)

18.08. Zwischen Reisterassen und Büffeln

 

Die Berge bei Sapa
Ziemlich gerädert nach der kurzen Nacht wurden wir am Bahnhof von Lao Cai aufgegabelt und nach Sapa gefahren. Der Fahrer schaute zwar mehr auf den Karaoke TV im Cockpit als auf den Verkehr, aber wir kamen trotzdem heile an. Alle sammelten sich in einem Restaurant, wo es dann auch Frühstück und erste Hinweise zum weiteren Ablauf gab. Da noch etwas Zeit bis zum Aufbruch war, erbarmte sich unser Guide und besorgte uns ein Zimmer. So konnten wir wenigstens noch 2 Stunden Schlaf nachholen.

Anders als erwartet mussten wir unser Gepäck in Sapa zurück lassen. Wir stopften also alles Notwendige in den kleinen Daypack. Es war noch nicht annähernd alles gepackt, da quoll der kleine Rucksack schon über. Da denkt man, man hat schon das nötigste in den Backpack gepackt und dann soll man seine wenigen Sachen auch noch auf die Menge reduzieren, die in einen halben Schulranzen passt. Es blieben uns also mehr oder weniger unsere Wertsachen, Unterwäsche und die Zahnbürste...


Hmong Mädchen
Begleitet von einer Horde Hmong-Frauen, die sich direkt zum Start des Marsches an uns gehängt hatten, liefen wir zunächst lange bergab durch die Reisterrassen. Der Guide erzählte uns, dass die Hmong Frauen immer die Touristen Gruppen begleiten um ihnen beim Auf- und Abstieg zu helfen und handgefertige Güter zu verkaufen. Die schwarzen Hmong gehören zu einer der vielen ethnischen Minderheiten, die sich in Vietnam tummeln. Die Frauen sind an ihren schwarzen Gewändern mit bunten Stickerein zu erkennen. Unterwegs lernte man sich besser kennen. Sowohl die Gruppenmitglieder, als auch die Hmong-Frauen kamen untereinander ins Gespräch.

 

Ein Reisbauer bei der Arbeit




Zunächst besuchten wir ein Dorf der Hmong und konnten begutachten, wie die Familien dort leben. Der Guide erklärte uns, dass wir Häuser, die Haare oder Blätter über der Tür hängen haben, nicht betreten dürften. Das läge daran, dass dort ein Neugeborenes sei und die Hmong glauben, dass diese durch Touristenbesuche sterben. Eigentlich sind die hygienischen Zustände schuld, aber Aberglaube heißt ja nicht umsonst so. Wenn ich mich richtig erinnere, kamen die Hmong ursprünglich aus China und glauben an keine etablierte Religionsform.

Einige Hügel später schauten wir an einer Grundschule vorbei. Bis zum Mittagessen wanderten wir wunderschönen Aussichtspunkten vorbei. Wirft man nur einen flüchtigen Blick auf so manches Foto, könnte man denken, dass wir in den Alpen unterwegs waren. Bei genauerer Betrachtung treten dann aber doch die wunderschönen Formen und Farben der Reisfelder in der Vordergrund.

 

Früh übt sich...
Anders als im Süden des Landes dient der Reisanbau dort lediglich der Deckung des Eigenbedarfs. Grund dafür ist, dass nur ein mal im Jahr geerntet werden kann. Wie vom Guide angekündigt, versuchten die Hmong-Frauen und -Kinder mit herzzerreisendem Blick die Souvenirs zu verkaufen, die dann doch Made in China, statt Handmade in Vietnam waren. Statt Geld für sinnlose Souvenirs auszugeben, haben wir dann lieber unser Essen geteilt. Die Bananen und der Schinken schienen die Kleinen wirklich glücklich zu machen.

Nach dem Essen ging es ohne Anhängsel weiter zu unserem "Homestay". Wir rasteten während der Trekking Tour immer wieder an wunderschönen Stellen, z.B. an einem großen, klaren Fluss in dem wir uns abkühlen konnten. Unser Homestay war überraschend westlich. Es gab eine Dusche, eine Toilette und der Service der Gastfamilie war so gut wie in unserer Budgetunterkunft zuvor. Getreu dem Motto: Einfach, aber herzlich. Wir schliefen alle auf dem Dachboden. Dort waren mehrere Matrazen ausgelegt, die jeweils von einem Moskitonetz überdacht waren. Alles war sauber und recht gemütlich. Meinen Reisebegleiter erinnerte das sehr an eine Almhütte (wo wir wieder beim Alpen-Panorama-Vergleich wären).

In Vietnam reiten Kinder oft auf Büffeln
Vom Hof aus hatten wir eine grandiose Aussicht auf den Fluss und die Reisterassen an den umliegenden Hügeln. Da sich einige Gruppenmitglieder noch abkühlen wollten, liefen wir gemeinsam zum Fluss runter. Doch kaum hatte der Erste seine Badehose an, fing es an zu regnen. Bis wir wieder auf der Hütte angekommen waren, waren alle pitsch nass. 



Pünktlich zum Abendessen hörte es dann wieder auf und so wurde es eine lustige Runde. Es wurde immer wieder mit Reisschnaps angestoßen und die Guides versuchten uns mit Streichholz-Rätseln aus der Reserve zu locken. Womit sie nicht gerechnet hatten, war "das Haus vom Nikolaus" und das Rätsel, bei dem man 9 Punkte mit vier Strichen verbinden muss. Schön war, dass auch zwei Deutsche aus Dresden auf der Hütte waren. Wir haben nicht schlecht geschaut, als ihr vietnamesicher Guide uns auf sehr gutem Deutsch erzählte, er hätte mal fünf Jahre in Usingen gelebt. Erkenntnisse dieser Reise: Teebäume können bis zu 15m hoch werden können und man reitet Büffel, statt Pferde.

to be continued...