07. - 08.08. Von Nha Trang nach Hoi An
Blick auf Nha Trang |
Nachdem wir alles gepackt hatten, fingen wir in der Lobby direkt mit der weiteren Reiseplanung an. Wir mussten die Zeit bis zum Abend ohne Zimmer irgendwie nutzen. Am Nachmittag gingen wir dann noch mal in einen Beach Club um dort zu essen und relaxen bevor am Abend die 10-stündige Reise per Nachtbus nach Hoi An starten würde.
Cham-Ruinen (1) |
Cham-Ruinen (2) |
Nach kurzer Orientierungslosigkeit hatten wir unser absolut liebswürdiges Hotel (Hoang Trinh) gefunden. Das kleine Gebäude war im Eingangsbereich rundum bepflanzt und von kleinen Wassertrögen umzäunt. Zur Begrüßung gab es Tee und Kokosgebäck sowie eine Banane.
Da einer der Hauptgründe für unseren Besuch in Hoi An die vielen Schneidereien waren, machten wir uns am Nachmittag auf die Suche nach einem geeigneten Laden. Ich hatte zu Hause bereits sämtliche Zeitschriften nach geeigneten Mustern durchstöbert und ungefähr 50 verschiedene Bilder dabei. Leider stellte sich recht schnell heraus, dass auch in Vietnam Stoff und Arbeitszeit Geld kosten, sodass ich mich auf ein bis zwei Teile festlegen musste. Die Preise der Schneidereien waren dann alle recht ähnlich. Wie wir später erfuhren liegt es daran, dass die kleinen Filialen, die wie eigenständige Geschäfte wirken, bereits vor einigen Jahren von großen Firmen aufgekauft wurden. Die unterschiedlichen Ladenbezeichnungen hat man gelassen um den Touristen vorzugaukeln, dass sie die Wahl haben. Genäht werden die Sachen alle Nachts in großen Hallen von den selben Frauen.
Hoi An |
Vietnams Antwort auf "Blinde Kuh", sogar mit Moderator |
Wir wurden nett begrüßt und haben dann sogar eine kleine Tour durch den Laden erhalten. Im unteren Bereich wurden Bilder gestickt, an denen die Frauen laut der Besitzerin teilweise ganze zwei Monate am Stück arbeiten. Außerdem wurden uns die Webstühle erklärt und gezeigt, wie Schlafmatten aus Schilf hergestellt werden. In Handarbeit arbeiten zwei Frauen vier Stunden an einer Matte, die dann ca. 3-4 Monate hält.
Im Obergeschoss des Geschäfts standen die Stoffe und Kleidung dann mehr im Vordergrund. In einem Käfig war eine kleine Raupenzucht untergebracht, die wohl dazu genutzt wird, den Touristen das Verfahren zu erklären. In dem Holzkasten kriechen die Raupen umher, bis sie einen passenden Platz gefunden haben. Dort verpuppen sie sich dann. Der Cocon wird, bevor sie komplett verpuppt sind, samt Inhalt gekocht. Aus dem Wasser-Öl-Gemisch heraus werden die Fäden über die Spinnmaschinen zu einem dicken Seidenfaden gedreht. Die übrig bleibenden Raupen-Puppen werden in Vietnam übrigens mit Wein verzehrt. Ebenfalls auf der oberen Etage gab es eine große Auswahl an Stoffen, Mustern und Bildern. Da wir bereits Bilder von unseren Kleidungsstücken dabei hatten, waren wir uns schnell über die Modelle einig. Da aber ein passender Stoff fehlte, wurden wir vor dem Vermessen noch in eine andere Filiale gefahren um dort weiter zu suchen. Und so fuhren die zwei großen Deutschen mal wieder auf Mopeds durch Vietnam :-p
Nach weiteren Stunden des Besprechens und Vermessens waren wir dann erst sehr spät wieder im Hotel zum Abendessen. Wie gut, dass man hier so lange ausschlafen konnte wie man wollte und trotzdem noch Frühstück bekam. Und so gingen wir endlich mal ohne Wecker schlafen.
09.08. Stadterkundung
Japanische Brücke in Hoi An |
Anschließend erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt und schlenderten über die Märkte. An einem Straßenstand trafen wir eine trollige alte Dame, die wohl seit Jahren per Auftrag maßgeschneiderte Kleidung anfertigen lässt und dann an ihre Kunden weltweit versendet. Sie hatte ein Gästebuch an ihrem Stand, in dem sich auch schon einige Deutsche verewigt hatten und war sehr interessiert an unserer Herkunft. Sie kannte sogar einige deutsche Städte. Sie erzählte mit so einem Leuchten in den Augen von ihren vielen treuen Kunden, die ihr regelmäßig aus den verschiedensten Ländern schreiben, dass ich direkt einen Kettenanhänger abkaufen musst.
Nachts erleuchten Lampions die Straßen |
Man muss dazu sagen, dass Diskussionen in Vietnam eigentlich vermieden werden. Man besteht nicht auf sein Recht oder setzt sich aggresiv durch. Im Land der vielen Reisterassen wird alles mit einem Lächeln geregelt. Aber das war uns im Angesicht der hart ersparten Reserven dann ziemlich egal :-p Unter'm Strich leider trotzdem ein schlechter Deal...
Erleuchtete Gestalten auf dem Thu-Bon-Fluss |
Am Ufer liesen kleine Kinder mit Teelichtern bestückte Tüten ins Wasser. Und so war die ganze Stadt von Kerzenlicht erhellt. Der Flair der Stadt mit den vielen beleuchteten Lampions war einfach bezaubernd.
Als wir zurück im Hotel waren, wurden wir mit einem frischen Saft aus Passionsfrucht empfangen und sogar zum Abendessen für den Folgetag eingeladen. Was für ein herrlicher Ausklang!
to be continued...