Donnerstag, 18. Juli 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (6)


10.08. Heilige Stätten



Die heiligen Bauten der Cham in My Son
Am frühen Morgen ging es mit einer Touri-Gruppe zu den Cham Ruinen in My Son. Wir hatten den Ausflug tagszuvor über unsere Hotelrezeption buchen lassen. Man hatte uns zwar empfohlen mit einem Taxi ganz früh dorthin zu fahren, aber das frühe Aufstehen und der Kassenstand sprachen dagegen und so entschieden wir uns für die Reisegruppe.

Wir hatten noch nicht mal unsere Schuhe an, da stänkerte der Guide schon mit der Rezeptionistin. Nachdem er uns in den Bus gescheucht hatte, nörgelte er dann auch meinen Reisebegleiter an. Was er von uns wollte wissen wir nicht, da er beständig auf vietnamesisch vor sich hin prabbelte. Die Rezeptionistin erzählte uns nur später, dass sie sich bei der Firma beschwert hätte. In My Son angekommen, bestand die Gruppe schon aus mehr als 20 Personen, die wir auf dem Weg kontinuierlich an den Hotels eingesammelt hatten. Der "Führer" machte uns zackig klar, dass wir pünktlichst am Bus zu sein hätten. Im Nachhinein betrachtet traue ich ihm sogar zu, dass er Leute zurück gelassen hätte :-p

Viele Bauten werden restauriert
Leider hatten wir bloß eine Stunde Zeit um alles zu erkunden. Die ersten Ruinen zeigte man der gesammelten Gruppe noch per Führung, den Rest konnten wir dann auf eigene Faust erkunden. Leider haben wir durch die vielen anderen Reisegruppen nicht viel von dem mystischen Flair des Ortes gespührt. Trotzdem konnten wir einige Eindrücke und Informationen sammeln, die über den LonelyPlanet Reiseführer hinaus gehen. Man hat uns zum Beispiel erzählt, dass die Vietcong sich in der Nähe der Bauten aufhielten und die Amerikaner daher blindlinks alles rundherum zerstörten. Und so auch die heilige Cham Stätte My Son. Angeblich haben die Franzosen später noch einige wertvolle Stücke aus den Ruinen entwendet und in ein Museum gebracht. Trotz der andauernden Restaurierungsarbeiten, die teilweise auch von deutschen Unternehmen finanziert wurden, kann man nur wenig von der früheren Pracht sehen.

An dieser Stelle möchte ich alle zukünftigen Vietnam-Reisenden anhalten, mit dem Taxi vor Sonnenaufgang nach My Son zu fahren und die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. Das lohnt sich alle mal! 

Dieser kleine Tempelbesucher wuselte zwischen den Ruinen herum
Da wir an diesem Abend vom Hotel zum Essen eingeladen waren, liefen wir am Nachmittag nur noch in die Stadt um unsere Anzüge abzuholen und die letzten Souvenirs zu kaufen. 

Nachdem ich bisher die gesamte Reise ohne gesundheitliche Probleme überstanden hatte, musste es mich natürlich ausgerechnet an dem Abend treffen, an dem das Hotel alle Gäste zum gemeinsamen Essen eingeladen hatte. Also vertrat mich mein Reisebegleiter beim Essen, während ich den Bestand unserer Reiseapotheke verkleinerte. Er kam später mit einigen lustigen und spannenden Geschichten der anderen Hotelgäste zurück.

11.08. Nächster Stopp: Hue



In den Marmor-Bergen
Für die Weiterreise gönnten wir uns ein Taxi. Dadurch konnten wir auf dem Weg noch einige Sehenswürdigkeiten besuchen. Das Hotel hatte sich freundlicherweise um alles gekümmert und uns einen guten Preis ausgehandelt. Um 8:30 Uhr wurden wir abgeholt. Da mein Reisebegleiter über Nacht auch krank geworden war, übernahm ich die Koordination der Abreise. Beim Check-Out erhielten wir sogar noch Geschenke vom Hotel und kostenlos Wasser für die Fahrt. Die Mitarbeiter waren sehr besorgt um uns. Wahrscheinlich hatten sie Angst, dass wir uns am Hotelessen den Magen verdorben hatten - was ich persönlich nicht glaube. Es war wirklich ein tolles, charmantes Team und Hotel!

Überall stehen imposante Statuen aus Marmor





Der Fahrer brachte uns zunächst zu den Marmorbergen. Leider bekommt man dort scheinbar nur eine Eintrittskarte für eine Stunde und so rannten wir bei 37°C die zahllosen Stufen  hoch und runter um die vielen Höhlen abzuklappern. Es ging vorbei an Pagoden und durch Höhlen mit riesigen Buddha Statuen. Auf dem Bild rechts sieht man in der Großansicht gut das Verhältnis zwischen Mensch (unten rechts) und Statue. Vorallem die in den Fels gehauenen Tempel waren eindrucksvoll. Nachdem wir die fantastische Aussicht genossen hatten, ging es mit dem Taxi weiter zum Hai-Van-Pass. Vorbei am bisher noch unverbauten "China Beach" ging es hoch auf den Ausläufer der Truong-Son-Berge. 

Blick von den Marmorbergen auf "China Beach"
Oben angekommen hat man von einer aus dem Krieg übrig gebliebenen Aussichts-Station einen herrlichem Blick auf beide Seiten des Passes, der die natürliche Grenze zwischen Nord- und Süd-Vietnam bildet. Auf der einen Seite blickt man auf Da Nang, auf der anderen Seite auf Hue. Leider lauerten hier, wie auch bereits bei den Marmorbergen, aufdringliche Verkäufer auf die "reichen" Touristen. Für die Vietnamesen dort scheint nämlich jeder, der es sich leisten kann durch Vietnam zu reisen, ein Millionär zu sein. Oder zu mindest das, was sie unter "reich" verstehen. Und daher versuchen sie recht penetrant jeglichen Trödel bei eben jenen loszuwerden. Für uns war das nie ein Problem, aber eine vietnamesische Dame trieb es bzw. uns wortwörtlich bis auf die Spitze.

Hai-Van- bzw. Wolken-Pass
Nach einem kurzen Nickerchen im Taxi waren wir auch schon fast in der Kaiserstadt. Der erste Eindruck war so la la. Die Stadt ist groß und laut. Mal abwarten was sich hinter den Mauern der Kaiserstadt verbirgt.





to be continued...