Dienstag, 6. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (11)

19.08. Nass, nasser, wir

 

Berglandschaft bei Sapa
Es hatte die ganze Nacht geregnet und leider sollte es auch den ganzen Vormitag noch so weiter gehen. Zu Pancakes und Bananen wurde dann diskutiert, welche Route wir laufen würden. Zum Glück fiel die Wahl auf die "einfache" Strecke, die dann doch nicht ganz so einfach war. Nach einer längeren Verabschiedungsprozedur und diversen Gruppenfotos ging es über matschige, enge Wege auf zu den nächsten Sehenswürdigkeiten. 

Der deutsch sprechende Guide hatte uns Bambus-Wanderstöcke geschnitzt und so lief ich die ersten Minuten Regenschirm, Wanderstock und Wasserflasche balancierend durch den Regen bis wir an einen kleinen Laden kamen, der Regencapes verkaufte. Eine sehr gute Investition wie sich noch heraus stellte. Mein Gesicht wurde trotzdem patsch nass, aber so konnte ich wenigstens besser über die glitschigen Steine balancieren, die als Brücke über die durch den Regen überfluteten Wege dienten. 

Durch den Regen verursachte Wasserfälle
Über die Straßen ergossen sich mittlerweile schon eigene Wasserfälle. Eine französische Leidensgenossing gab den Kampf gegen die Wassermassen irgendwann auf und maschierte schnur stracks durch den kniehohen Wasserstrom hindurch. Mein Reisebegleiter hatte sich aus Plastiktüten Capes für seine Schuhe gebastelt, aber spätestens an dieser Stelle versagte auch diese gar nicht mal so schlechte Erfindung. Der Regen hatte aber auch seine guten Seiten, denn der Wasserfall, der zu dieser Jahreszeit normalerweise recht wenig Wasser enthielt, war nun von ordentlicher Größe. 

Über eine der vielen wackeligen Hängebrücken ging es dann auch schon Richtung Mittagessen. Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Kleinbus zurück nach Sapa. Unterwegs waren wir beinahe noch Augenzeugen eines tragischen Unfalls geworden. Es stellte sich aber dann heraus, dass der Vietnamese blos gestürzt war, weil er total betrunken Roller gefahren war... Don't drink and drive!



Kleines Bergdorf
Nachdem sich die Gruppe in Sapa nach und nach aufgelöst hatte, saßen wir nach einer sehr angenehmen Dusche noch mit einigen Spaniern im Café und warteten auf unseren Transfer zum Bahnhof. In Lao Cai gab es dann noch Abendessen. Mittleweile waren nur noch zwei Spanier und wir übrig. Die beiden verabschiedeten wir dann endgültig in Hanoi am nächsten Morgen, als wir uns am Bahnhof doch noch mal über den Weg liefen. 

Unser Zug kam natürlich zu spät und es gab ein ziemliches Gedränge. Trotz der 5 Dollar Aufpreis waren die Betten leider nicht sehr bequem, wir hatten jedoch unheimlich süße "Zimmer"-Nachbarn. Ein französische Papa reiste scheinbar allein mit seinem ca. 8-jährigen Sprössling. Die beiden gingen so liebevoll mit einander um. Ich hätte den Kleinen fressen können, als er zu seinem Papa  immer wieder "Gute Nacht" und "Hab dich lieb" auf französisch sagte, wobei er sich mit seinem Teddy in die Matratze kuschelte. 


 20.08. Prognose mit Hindernissen


Nach einem späten Frühstück war klar, dass wir den Tag im Hotel verbringen würden. So müde von der unterbrochenen Nacht und gequält vom Muskelkater hätten mich keine 10 Elefanten zum Sightseeing bewegt. Somit verbrachten wir den Mittag mit dem Beantworten von E-Mails und Hochladen von Fotos, sahen uns ein paar Musik-Videos auf MTV China an und lagen faul herum. Bis mein Reisebegleiter aufgrund seines geschwollenen Auges meinte, er wolle zum Arzt. Denn: Wäre es eine Bindehautentzündung gewesen, hätte dringend Handlungsbedarf bestanden.

Let the journy begin...

Auf dem Weg zu Krankenhaus Nr. 1 (ja eine Nummerierung macht an dieser Stelle Sinn) fuhr der Taxifahrer so viele Umwege, dass aus der 4 km Strecke ca. 6-8 km laut Taxameter wurden. Zum Glück hatten wir es bemerkt und den Fahrer darauf hingewiesen, woraufhin wir glücklicherweise nicht den Preis lt. Taxameter zahlen mussten. Im Krankenhaus Nr. 1 angekommen wurden dann brav die Anmeldebögen ausgefüllt. Uns sollte nach Auskunft des Empfangs ein Augen-Spezialisten treffen, jedoch stellte sich schnell heraus, dass es doch nur ein Arzt der Notaufnahme war. Da er sich scheinbar nicht sicher war, was er tun soll, schickte er uns zu einer 2 km entfernten privaten Augenklinik.

Taxi Nr. 2 brachte uns dann ohne Umweg dorthin. Leider war die Klinik bereits geschlossen. Weshalb uns Krankenhaus 1 dahin geschickt hatte, konnte uns der Herr am Emfpang nach telefonischer Rückfrage auch nicht sagen. Er empfahl uns aber dann Krankenhaus Nr. 3. Laut Reiseführer sollte dies gar nicht weit weg sein, also ging mein Reisebegleiter voraus und ich trottete, vom Muskelkater gequält, hinterher. Es dauerte eine Weile bis wir feststellten, dass wir die ganze Zeit in die falsche Richtung gelaufen waren. Also hielten wir Taxi Nr. 3 an um zu Krankenhaus Nr. 3 zu gelangen. Der Taxifahrer fand es nicht gleich und so mussten wir wieder zu Fuß suchen. Dies mal mit dem Ergebnis, dass Krankenhaus Nr. 3 umgezogen sei.

An dieser Stelle war es dann dank fortgeschrittener Uhrzeit, Muskelkater und Hunger aus mit meiner Geduld. Obwohl er noch ein viertes Krankenhaus aus dem Reiseführer gesucht hatte, fuhren wir nach längerer Diskussion mit Taxi Nr. 4 zurück zum Hotel. Von dort aus ging es schnur stracks ins Restaurant. Nach ein paar Schlücken vom frischen Saft ging es dann auch mit der Stimmung wieder bergauf.

Die Rückfrage bei "Dr. Google" im Hotel ergab dann, dass es sich wohl doch nur um eine Reizung aufgrund der Klimaanlagen handeln könnte. So also der Weg vom Verdacht einer akuten Bindehautentzündung zu einem gereitzten Auge. Schade, dass das nicht bereits der Arzt im ersten Krankenhaus diagnostizieren konnte!


to be continued...