Donnerstag, 8. August 2013

MissMonday meets...Reisetagebuch Vietnam (12)


21.08. Ahoi Matrosen!


Unsere Dschunke
Die Fahrt nach Halong dauerte 3,5 Stunden. Vom Hafen aus wurden wir mit einem Boot zu unserer Dschunke gefahren. An Bord gab es dann leckeres Mittagessen und die Zimmer wurden verteilt. Leider hatte der Reiseveranstalter für uns ein falsches Zimmer vorgesehen (Doppelbett statt zwei getrennter Betten). Aus Platzgründen bekamen wir daher nur noch das Crew Zimmer neben dem Maschinen Raum :-/


Hang Sung Sot Höhle
Am Nachmittag wurden wir zu einer kleinen, bei Touristen sehr beliebten Höhle gebracht (Hang Sung Sot Höhle). Im Entenmarsch wanderten wir also durch die bunt ausgeleuchteten Gänge. Nicht der schönste Ausflug unserer Reise, aber die Höhle war trotzdem imposant. Auch wenn der Spot total überlaufen war, gab es doch einiges zu sehen. Vom Podest am Höhlenausgang aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die umliegenden Felsinseln.


Nächster Programmpunkt war Kajak fahren. Ich glaube wir haben uns total dämlich angestellt. Einer von uns beiden hat immer einseitig zu stark gepaddelt, somit fuhren wir die meiste Zeit in Schlagenlinien um die Felsen herum und waren nur am Korrigieren der Paddelrichtung ^^ Entsprechend anstrengend war das ganze dann auch..
 


Halong Bucht
Nach unserer Rückkehr zur Dschunke wurden wir mit einer Fruit-Party überrascht. So konnten wir uns bei untergehender Sonne und frischem Obst vom Ausflug erholen. Das Abendessen war dann auch noch eine angenehme Überraschung. Highlight waren die an einer Vase darpierten Garnelen, die mit Blumen aus geschnitztem Gemüse serviert wurden. Und da unser Tischnachbar Geburtstag hatte, gab es zum Essen sogar ein Glas Rotwein.  

Generell war an Board "Klasse" angesagt: Gespeist wurde mit westlichem Besteck, weißen Tischtüchern und leiser Hintergrundmusik.

Den restlichen Abend saßen wir dann zu Cocktails in unserer Tischrunde aus Australiern und Spaniern zusammen und diskutierten über das Top Thema "Wirtschaftskrise".



22.08. Ein Tag voller Überraschungen


Verkäuferinnen pendeln zwischen den Dschunken
Am nächsten Morgen ging es mal wieder früh los. Die Bootsbesatzung wurde auf zwei Ausflugsboote verteilt, da aufgrund der Abreisenden unterschiedliche Programme geplant waren. Wir fuhren zunächst mit 11 Mann los, teilten uns in der Nähe des Cat-Ba-Nationalparks aber erneut in zwei Gruppen. 

Nur zwei weitere Personen, zwei spanische Jungs, begleiteten uns. 


Wir stiegen erneut auf Kajaks um. Diesmal allerdings auf Kajak-Einer, sonst wären wir wahrscheinlich zwei Stunden im Kreis gepaddelt xD  Vorbei an den wunderschönen Felsbergen ging es ca. 2 Stunden lang übers Meer. 


Affen in freier Wildbahn
Der Guide brachte uns zu einem Bereich im Nationalpark, der für Besucher eigentlich gesperrt ist. Grund für diesen kleinen Gesetzesverstoß war der Besuch bei unseren Vorfahren. Auf einem der Felsen wohnten nämlich Affen, die sich offensichtlich über unseren Besuch freuten. Neugierig kamen sie Stück für Stück näher und musterten uns argwönisch. Ich fand es total aufregend Affen in freier Wildbahn zu sehen - und sie fanden es offensichtlich auch sehr spannend, Menschen in freier Wildbahn zu beobachten.  

Um ein bisschen durchzuatmen machten wir an einem Felsen Halt. Mitten im Ozean an einer der kleinen Felsinseln hatte sich durch den niedrigen Wasserstand ein richtig schöner Sandstrand gebildet, an dem wir nun Muscheln sammeln und im Badewannen warmen Wasser schwimmen konnten. Ein Traum!



Zum Mittagessen gingen wir fünf dann wieder an Board. Nachdem wir uns die Bäuche mit Pommes und Meeresfrüchten vollgestopft hatten, war Zeit für eine ausgiebige Siesta. Frisch gestärkt und ausgeschlafen ging es dann wieder mit den Kajaks auf Erkundungstour.

Verkauft wird alles, was das (westliche) Herz begehrt
Mit viel Glück hätten wir laut unserem Guide Wild sehen können, aber das ließ sich leider nicht blicken. Dafür hörten wir die Hufe über die Felsen trappeln. Ich frage mich bis heute, wie es die Viecher auf einen winzigen Felsen mitten im Meer geschafft haben... Statt Wild haben wir dann aber noch ein riesiges schwarzes Eichhörnchen entdeckt. Dagegen sehen die deutschen Eichhörnchen alt aus.




Schwimmendes Dorf
Durch Höhlen, in denen Fledermäuse eine gruselige Stimmung verbreiteten, paddelten wir zurück zum Boot. Auf dem Rückweg zurück zur Dschunke stoppten wir noch bei einem schwimmenden Dorf. Man muss sich das mal vorstellen: Ungefähr 600 Einwohner leben dort an 365 Tagen im Jahr. Es gibt eine schwimmende Grundschule, aber das wars dann auch schon. Nur zum Kauf von Lebensmitteln fahren ab und zu einige der Bewohner ans Festland. 


Sonnenuntergang in der Halong Bucht
Nach der Erfahrung am Vorabend waren wir sehr auf das Abendessen gespannt. Allerdings umsonst. Wir vier Langzeitgäste wurden mitten im Restaurant an einen separaten Tisch verfrachtet. Und während die Neuankömmlinge die Sträuße aus geschnitzem Gemüse erhielten, die auch uns am Vortag serviert worden waren, bekamen wir Frittiertes vorgesetzt. Wir nahmen es mit Humor und nannten es unser "Kick-Ass-Dinner".

Ergo: Es bleibt wohl selten jemand zwei Nächte auf einer Dschunke :-p

to be continued...